Dauer
29 Nächte
17.11.18 bis 15.12.18
Nach unserer ersten Nacht in unserem Camper entschieden wir den weiten Weg bis nach Cape Reinga auf uns zu nehmen. Cape Reinga mit seinem Leuchtturm, bekannt als der nördlichste Punkt Neuseelands beeindruckte uns mit den zwei aufeinandertreffenden „Gewässern“ – der tasmanischen See und dem pazifischen Ozean. Nach insgesamt 9h Fahrt konnten wir im Freien eines flüchtig Bekannten von uns übernachten. Bei regnerischen 10° Grad hatten wir allerdings kein Bedürfnis auf das Plumsklo inmitten der Rinderschaar und so fuhren wir gleich am nächsten Morgen wieder Richtung Süden zum Waipoua Forest. Der bekannteste Kauri Wald und das größte Schutzgebiet der 50m hohen Baumgiganten. Weiter ging es nach Silverdale zu einem gratis, direkt am Meer gelegenen Campingplatz, der Sonnenuntergang war ein Traum und die Nacht eine Erholung. Morgens entschieden wir uns für den längeren kurvigen Weg zur Cathedral Cove, einer Bucht am Strandabschnitt der Mercury Bay mit der berühmten Kathedralenhöhle. Nach einem traumhaften Rundweg gönnten wir uns einen natürlichen Wellnessmoment bei Hot Water Beach, lediglich 10 km entfernt. Dort ist es lediglich zu einer gewissen Zeit während der Ebbe möglich mit einer ausleihbaren Schaufel, Mulden in den Sand zu graben um den Austritt von heißem (wirklich heißem) Thermalwasser zu erleben.
In dieser Nacht schliefen wir auf einem kostenpflichtigen Platz um auch mal Wäsche waschen und warm duschen zu können. Bereits um 4 Uhr früh verließen wir den Campingplatz und fuhren für unsere geplante Sonnenaufgangstour nach Tauranga zum Mount Manganui, einem Überrest eines uralten Vulkankegels. Nach ca. 1h Aufstieg erreichten wir den “Gipfel“ und erlebten ein atemberaubendes Naturschauspiel von Sonne und Wolken. Den restlichen Tag verbrachten wir am nahegelegenen Strand und planten für die nächsten Wochen. Am Tag darauf hatten wir vor, in Rotoura die berühmten Geysire zu besichtigen, allerdings waren wir vom derart hohen Preis abgeschreckt und entschieden uns das alternative Geothermalgebiet von Wai o Tapu zu besichtigen, welches um einiges günstiger war. Durch den Austritt von Schwefelwasserstoff entsteht im gesamten Park ein penetranter Fauler Eier Geruch, welches die besonderen Natursehenswürdigkeiten aber wieder gutmachen. Eine weitere kostenfreie Campingnacht, ein weiterer aufregender Tag. Unser Plan das famose Tongario Alpine Crossing zu überqueren, gestaltete sich leider nach Auskunft im Tourism Centre als unmöglich. Der tödliche Bergunfall eines Wanderers machte unsere Vorfreude zunichte, denn das gesamte Gebiet wurde für einen unbestimmten Zeitraum gesperrt. Zudem hatte es den gesamten Tag geregnet und es sollte sich auch nicht so schnell bessern.
Unser Alternativprogramm lautete Huka Falls, beeindruckende Wasserfälle in tollen Farben. Da es wider Erwarten doch noch schönes Wetter gab, fuhren wir am nächsten Morgen in den Westen nach New Plymouth, da wir zufällig von Einheimischen von dem symmetrischen Vulkan Mt. Egmond bzw. Mt. Taranaki erfahren hatten. Dort angekommen suchten wir vergeblich nach diesem einen berühmten Instagramspot. Kurz vor dem Schlafengehen fanden wir tatsächlich das Fotomotiv an der Kent Road und wollten dies am darauffolgenden Tag erkunden. Die Wolken klebten an der Spitze und so war es sehr schwierig ein passendes Foto zu schießen, aber alles in allem okay. Anschließend erkundeten wir den Lake Mangamahoe bei einem entspannten Rundgang und buchten uns die nächsten Nächte in Wellington ein. Beim abendlichen Kochritual am Stellplatz gab es erneut kleinere Zwischenfälle. Durch den starken Wind dauerte es eine gefühlte Ewigkeit bis wir unsere geliebten Kartoffelröstis mit Spiegelei genießen konnten.
Nach der relativ ruhigen Nacht folgte ein weiteres Missgeschick als uns der fürs Frühstück frisch gekochte Tee über unsere Flipflops floss. Nach einem Supermarkteinkauf rammte am Parkplatz ein Mann mit seinem Einkaufswagen unseren Camper und mit seinen wenigen Worten ’sorry bout that‘ verschwand er auch schon wieder. Da unsere Kiste bereits unzählige Kratzer hatte, beließen wir es bei seiner Entschuldigung und bewegten uns Richtung Foxton Beach, welcher uns allerdings nicht sonderlich beeindruckte. Am günstigen Campingplatz in der Nähe von Wellington wurden wir komplett von Mücken erstochen und wir freuten uns auf die nächsten zwei Tage. Mit dem Auto zum Zug und mit dem Zug in die Stadt erlebten wir zwei schöne Tage in Wellington inkl. besonderem Lookout auf Mt. Victoria.
Am 01.12.18 verließen wir mit unserem Ameisenbär (so nannten wir unseren Camper) auf der Fähre (BlueBridge) die Nordinsel und erreichten Picton auf der Südinsel nach lediglich dreieinhalb Stunden. Nach einigen weiteren Fahrtstunden erreichten wir den gratis Stellplatz und ergatterten dort den vorletzten Platz. Wir besichtigen Motueka, Takaka und Golden Bay, eine wortwörtlich goldige Bucht mit malerischem Sandstrand. Wir wanderten 10 km von dem 51 km langen Abel Tasman Track, der meist nahe an der Küstenlinie verläuft und machten uns rechtzeitig auf den Weg zum Übernachtungsspot. Nach einer kurzen Nacht und einer langen mit vielen Baustellen bestückten Fahrt erreichten wir am nächsten Tag Kaikoura. Gerade noch rechtzeitig schafften wir es zum Briefing, da an diesem Tag ein Traum für mich in Erfüllung gehen sollte – mit Delfinen zu schwimmen. Als wir einige Zeit bei hohen Wellen mit dem Boot auf offenem Meer torkelten, wurde mir leider so schlecht, sodass ich nach einstigen Freudentränen meine Augen schloss und nur noch halb anwesend da saß. Zurück an Land machten wir den Peninsula Walkway und konnten viele Seelöwen und aggressive Möwen beobachten. Was für ein Gestank!
Welch gute Luft erwartete uns jedoch am Arthurs Pass, der alpine Übergang in die neuseeländischen Alpen. Dort wanderten wir und genossen die Berglandschaft. Für den Tag darauf hatten wir einen Scenic Helicopter Flug auf den berühmten Franz Josef Gletscher gebucht. Als wir bereits fast an der Spitze angekommen waren, musste der Pilot auf Anweisungen der Crew umkehren und der Flug wurde auf einen anderen Gletscher umgebucht. Innerhalb einer halben Stunde sollten wir 25km fahren. Eigentlich machbar, allerdings hatte ich mein Handy am ersten Flugplatz liegen lassen und so mussten wir die bereits angetretene Fahrt stoppen und nochmals umkehren. Was für ein Stress, in der allerletzten Minute erreichten wir den zweiten Flugplatz und so ging es nun endlich auf den Fox Glacier hinauf. Sprachlos waren wir beide, dieses Panorama werden wir nie vergessen.
Direkt am nächsten Tag folgte die schönste Wanderung die ich jemals gemacht hatte -und ich bestieg bereits einige Berge. Um 5 Uhr ging es los, eiskalt, doch nach 16km steilem Aufstieg auf den Roys Peak, die schönste Belohnung. Der Ausblick war einfach nur gigantisch. Fix und fertig wieder unten angekommen suchten wir den famosen Wanaka Tree auf, ein einziger Baum inmitten des Wanaka See. Über Te Anau, war Milford Sound unser nächster Sightseeingpunkt und so erlebten wir mit Southern Discoveries eine fantastische Bootsfahrt zum Teil des Unesco Weltnaturerbes. Der als Fjord zu bezeichnende Meeresarm gehört zu den regenreichsten Gegenden der Erde. Daraufhin mussten wir ins sonnenreiche Qeenstown. Anstatt der überteuerten angebotenen Skyline Gondola besuchten wir die Botanic Gardens und setzten uns auf ein Bankerl um einfach nur Leute zu beobachten. Ein Hobby von mir;) Zufuß ging es dann noch auf den Queenstown hill inkl “Gipfel“ und weiter nach Omarama.
Am 12.12. fuhren wir Richtung Mt. Cook, am Lake Pukaki vorbei zum Hooker Valley Track. Aufgrund der vielen Wolken und der regnerischen Stimmung war die Aussicht nicht so prächtig wie erwartet aber dennoch beeindruckend. Bei deutlich besserem Wetter ging es für uns am nächsten Tag zum Lake Tekapo inmitten von Feldern voller Lupinien, eine traumhafte Pflanzengattung. In Ashburton besuchten wir eine Bibliothek mit Computerzugang um nach einem Monat Neuseeland die Fotos auf unserer Festplatte abzuspeichern. Unseren vorletzten Abend verbrachten wir erneut auf einem kostenfreien Campingplatz bevor wir dann am 14.12. nach Christchurch fuhren. Wir hatten bereits einiges über die sogenannte Geisterstadt gehört, waren aber dennoch etwas schockiert. 2011 war die Stadt durch ein Erdbeben fast vollständig zerstört worden und noch immer sieht es verheerend aus. Wir blieben nicht lange und sortierten im Camper schon mal unser Gepäck da es am darauffolgenden Tag bereits nach Fiji gehen sollte. Die Camperabgabe funktionierte reibungslos, wir fuhren zum Flughafen, duschten dort kostenlos und checkten ein.
29 Nächte
17.11.18 bis 15.12.18
Hostel: Choice Backpackers in Auckland
alle anderen Übernachtungen im Camper (auf Anfrage gerne alle Campingplätze)
GESAMT | 1683 Euro |
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Unterkünfte | 80 Euro |
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Restaurants | 37 Euro |
Aktivitäten | 213 Euro |
Einkäufe | 145 Euro |
Transport | 1186 Euro |
Souvenirs | 22 Euro |